Evidenzbasiert und praxisnah: für mehr Schlucksicherheit im Alltag.
Schluckstörungen bei Parkinson und Multipler Sklerose zeigen typische, aber unterschiedlich ausgeprägte Muster. Dieser Kurs verbindet aktuellen wissenschaftlichen Stand mit direkt umsetzbaren Therapiebausteinen. Im Fokus stehen funktionelles Arbeiten am Schluckakt, sinnvolle sensorische Stimulation, strukturierte Mundpflege zur Pneumonieprävention, individuell abgestufte Kostanpassung sowie der evidenzbasierte Einsatz von EMST. Sie lernen, Risiken zu erkennen, Therapieziele präzise zu formulieren und Maßnahmen sicher zu begründen.
Ausgehend von der Pathophysiologie werden die für die Therapie relevanten Mechanismen herausgearbeitet: bei Parkinson u. a. reduzierte Bewegungsamplituden, verzögerte Auslösung, verminderte pharyngeale Clearance und leiser, ineffektiver Husten; bei MS variabel je nach Läsionsort mit sensomotorischen Dysbalancen, Fatigueabilität und kognitiver Mitbeteiligung. Darauf aufbauend wird gezeigt, wie klinische Befunde (Anamnese, strukturierte Funktionsprüfung, Screening) mit instrumentellen Ergebnissen (sofern vorhanden) zusammengeführt werden, um Risiken wie stille Aspiration, Mangelernährung und Dehydratation frühzeitig zu adressieren.
Der Praxisteil legt den Schwerpunkt auf funktionelles Arbeiten: aufgaben- und zielgerichtete Schluckübungen, sichere Bolus-/Haltungsstrategien und Aufbau alltagsnaher Routinen; sensorische und orale Stimulation indikationsbezogen mit klaren Dosier-/Abbruchkriterien; EMST in der Anwendung (Parameter, Progression); Herstellung und Einsatz von Spuma Air zur Kostanpassung sowie standardisierte Mundpflege zur Pneumonieprophylaxe – jeweils mit praxistauglichen Abläufen und Checklisten.
Inhalte in Stichworten:
– Dysphagie-Befund bei Parkinson/MS strukturiert erheben, Risiken priorisieren.
– Funktionelle Therapie planen; Bolus- und Haltungsstrategien sicher anleiten.
– Orale/sensorische Stimulation indikationsgerecht dosieren.
– EMST fachgerecht einsetzen (Indikation, Kontraindikation, Parameter).
– Mundpflege zur Pneumonieprophylaxe standardisiert anleiten.
– Kostanpassung kreativ umsetzen.



